Comments: do we still follow? 30 days g/t till a new sardine.? drink to my happy april fools.
There is a book called Peregrinatio by an E. (Ernest) Wolf. Published in German. See: http://www.amazon.com/Peregrinatio-Studien-reformatorischen-Theologie-Kirchenproblem/dp/B0000BPRY5 Apparently the reference is to a 1954 edition published in Munich. Perhaps some body in German could look up the citation.
Comments: Level 4: E. Wolf --- seems to refer to this exhibition: http://i.imgur.com/QwXLX.jpg by E. Wolf and his daughter. Those are paintings based on crossword puzzle hints and solutions. The exhibition’s first full day was on 12 Dec, same day as the current mystery ad’s publication date (there was a short opening ceremony on the 10th). The show was on the 4th floor/level of the Salt Lake City library: http://i.imgur.com/osv2W.jpg The mystery ad’s author is apparently hinting that he sees his publications as an art form. So we have a double reference by E. Wolf - A different E. Wolf (1902-1971) (as mentioned before) is also an author of the (Lutheran) theology book Peregrinatio.
I believe what is being referenced in this ad has something to do with this: Leviathan. A patristic (patriotic?) note to Luther's criticism of the papacy.
Not sure if anyone has already pointed this out, but the drawing of the face could be made of letters or have some hidden within it. Like, the nose looks like an "S" The triangle at the beginning of the equation is the symbol for change. Like the change in temp (represented by t) would be the triangle(del)t
Want to raise some hairs on your arm? Why does this message say "SILO GO" and who is it talking to?
E.Wolf, Peregrinatio [München, 1954], 135 et seqq. Well, I bought the (german) book. Page 135 et seqq: Leviathan Eine patristische Notiz zu Luthers Kritik des Papsttums Cum...sim unus de Antipapis revelatione divina adhoc vocatus, ut dissipem, perdam et destruam regnum illud maledictionis (WA 30 III, 496). I. Zu Beginn des 25. Abschnitts in dem seinem theologischen Gehalt nach merkwürdigerweise fast nicht ausgewerteten und daher in seiner theologischen Bedeutung auch kaum genügend gewürdigten Traktat De libertate christiana von 1520 - der Titel ist übrigens keine reformatorische Neubildung, sondern schulgerechte Formulierung eines unter ihm auch sonst, etwa von Johann Pupper von Goch (De libertate christiana) und dann wieder, gegen Luther, von Girolamo Seripando verhandelten Lehrstücks - heißt es in der deutschen Fassung: "Czum XXV. Auß dißem allen ist leychtlich zu vorstehen, wie gutte werck zu vorwerffen und nit zu vorwerffen seyn. Und wie man alle lere verstehn soll, die do gutte werck leren, dann wo falsch anhang und die vorkerete meynung dryn ist, das durch die werck wir frum und selig werden wollen, seyn sie schon nit gutt, und gantz vordamlich...Darumb vorwerffen wir die gutte werck nit umb yhren willen, ßondern umb des selben boßen zusatzs und falscher vorkerter meynung willen, Wilche macht, das sie nur gutt scheynen, und seyn doch nit gutt, betriegen sich und ydermann damit, gleych wie die reyßend wolff ynn schaffs kleydern. Aber der selb boße zusatz und vorkerete meynung ynn den wercken ist unübirwindlich, wo der glaub nit ist. Er muß sein ynn den selben wirckheyligenn, biß der glaub kum und vorstöre yhn..." (WA 7, 33, 29 ff.). Der Text ist im allgemeinen in sich verständlich. Eine gewisse Schwierigkeit, bietet nur die Wendung: "Wo der falsch anhang und die vorkerete meynung dryn ist" (und Parallelen). Sie ist auch in den meisten volkstümlichen Neuausgaben einfach übernommen worden. Lediglich v. Campenhausen setzt erläuternd dafür ein: "Wo der falsche Zusatz und die verkehrte Auffassung dabei sind..." und übersetzt damit wörtlich eine im Sachzusammenhang, jedoch an anderer Stelle im lateinischen Text stehende Formulierung: "Propter impium hoc additamentum et perversam opinionem" (WA 7, 63, 17 f.). Der lateinische Text des Traktats ist nicht nur theologisch präziser, sondern zugleich auch anschaulicher gefaßt als der deutsche. Die Sätze, auf die es hier ankommt, lauten: "Facile ex his cognitu est, qua ratione sint opera bona reiicienda aut amplectenda, et qua regula intelligendae sint omnium doctrinae de operibus datae. Si enim opera comparentur ad iustitiam et perverso leviathan eaque falsa persuasione fiant, ut per ipsa iustificari praesumas, iam necessitatem imponunt et libertatem cum fide extinguunt, et hoc ipso additamento bona iam non sunt vereque damnabilia... Non ergo opera bona reiicimus, immo maxime amplectimur et docemus: non enim propter ipsa sed propter impium hoc additamentum et perversam opinionem quaerendae iustitiae ea damnamus, qua fit, ut solum in specie appareant bona, cum revera bona non sint, quibus falluntur et fallunt ceu lupi rapaces sub vestimentis ovium. Hic autem leviathan et perversa opinio in operibus insuperabilis est, ubi deest syncaera fides: abesse enim non potest a sanctis illis operariis, donec fides vastatrix eius veniat et regnet in corde" (WA 7, 63, 8 ff.). Zum ersten Auftreten des Wortes "Leviathan" in diesem Text bemerkt eine knappe Anmerkung in WA 7: "Leviathan = additamentum." Es ist nicht klar, ob diese Erläuterung aus dem Textzusammenhang selbst gewonnen ist, in dem ja offenkundig beide Wörter füreinander gebraucht werden, oder ob der Editor mit seiner Notiz m e h r sagen will, ob ihm bekannt ist, weshalb beide Wörter füreinander stehen. Dem Textzusammenhang sind folgende Gleichungen zu entnehmen: Leviathan bzw. perversus leviathan = additamentum (falsch anhang und vorkerete meynung); = (impium) additamentum et perversa opinio (boßer zusatz und falsche vorkerete meynung); = perversa opinio in operibus (boße zusatz und vorkerete meynung). Wie kommt es zu diesen Gleichungen? - Sie entstammen einer Luther überkommenen Tradition symbolisch-allegorischer Ausdeutung biblischer Namen. Die beiden großen Tierbilder des Behemoth und des Livjatan in Job 40/41 sind bekanntlich schon im nachbiblischen jüdischen Schrifttum mythologisch oder allegorisch gedeutet und gern apokalyptisch verwertet worden. Die kirchliche Tradition knüpft hier an. Sie in ihren Hauptlinien bis auf Luther hin zu verfolgen, ist hier nicht notwendig. Es genügen auch einige Andeutungen: H i e r o n y m u s notiert in seinem im Mittelalter begierig ausgebeuteten Liber de nominibus hebraicis beim Buch Genesis: "l e v i" = additus sive assumptus (MSL 24, 825/6) und beim Buch Job: "l e v i a t h a n" = additamentum eorum (MSL 24, 883/4). - In seinem Hiobkommentar sagt H i e r o n y m u s zu Kap. 40 (wobei auch Jes 27, 1 und Ps 73, 14 vulg. in Blick genommen werden): "Leviathan vero additamentum quidam aiunt interpretari. Quia ergo in veritate non stetit (Joan 8, 44), et excedens praesumptionis modum addit sibi superbiam, quasi supra naturae bonum in tumorem et morbum elationis excedit. Proinde additamentum dictus est: vocabulum enim factum de crimine: operuit conditionem naturae bonae, quam Deus bonus creaverat." (MSL 26, 787). Eine andere dem Mittelalter und den Reformatoren nicht weniger wichtige Quelle allegorisch-theologischer Erkenntnisse sind die Moralia G r e g o r s d e s G r o ß e n. Johann von Staupitz hat über sie eine ganze Predigtreihe begonnen. Sie beschäftigen sich sehr eingehend mit jenen beiden mythischen Wesen (MSL 76, 644 ff. 682 ff.). Hier heißt es in b. 33, c. 9 zu Job 40, 20: "Leviathan quippe additamentum eorum dicitur. Quorum videlicet nisi hominum? Quibus semel culpam praevaricationis intulit, et hanc usque ad aeternam mortem quotidie pessimis suggestionibus extendit. Quibus dum reatum fenore peccati multiplicat, poenas procul dubio sine cessatione coacervat. Potest quoque Leviathan etiam per irrisionem vocari. Primo quippe homini persuasione callida divinitatem additurum se perhibuit, sed immortalitatem tulit. Additamentum ergo hominum per irrisionem dici potest, quibus dum hoc, quod non erant, se addere spopondit, etiam hoc, quod erant, fallendo subtraxit." (MSL 76, 682). - Damit dürfte die für Luther maßgebliche Interpretation von Leviathan genannt sein; sie knüpft offenkundig - additamentum eorum - an den Liber de nominibus hebraicis an und führt sogleich in einer Richtung darüber hinaus weiter, die in die Nähe Luthers weist. Ob Luther freilich die angeführten patristischen Texte unmittelbar oder nur vermittelt durch exegetische Handbücher des Mittelalters zur Kenntnis genommen hat, braucht hier nicht näher untersucht zu werden und ist wahrscheinlich auch nicht völlig zu klären. Daß er als Exeget kein irgendwie erreichbares Werk der wissenschaftlichen Rüstkammer seiner Zeit sich hat entgehen lassen, ist bekannt und namentlich durch J. Fickers meisterliche Editionen der Frühvorlesungen Luthers im einzelnen vor Augen geführt worden. Jedenfalls sind für Luther Behemoth und Leviathan "verblümete Wort und figurn oder Bilder, damit der Teufel angezeigt wird" (WA Tr 6, 6829). Die Randglossen zur Bibel notieren zu Hiob 40, 10: Behemoth "heißt alle große ungeheure Thier, wie Leviathan alle große ungeheure fische. Aber darunter beschreibet er die Gewalt und Macht des Teufels und seines Gesinds, des gottlosen Haufens in der Welt." (EA 64, 73); und zu Hiob 40, 20: Leviathan "nennet er die großen Wallfisch im Meer; doch darunter beschreibet er der Welt Fürsten, den Teufel mit seinem Anhang" (ib). - Wiederholt taucht auch bei Luther das auf Gregor von Nyssa zurückweisende, bei Gregor dem Großen im Zusammenhang der Hioberklärung (MSL 76, 680 ff.) breiter ausgeführte Theologumenon vom "Betrug" Satans auf; so u.a. in der Koburger Predikt vom 17. April 1530 (WA 32, 41, 12 ff.): "Also gibt Job (40, 20) auch ein gleichnis von dem Leviathan dem großen walfisch. Meinestu auch, spricht er, das du den Leviathan wolst auferziehen mit einem hammen und seine zunge mit stricken binden? Gregorius gehet auch fein mit diesem spruch umb, als wolt er sagen: Er wird dir viel zu gros sein, du must einen andern hammen da zu haben. Dieser wirds nicht thun, du must ein gute buchssen haben, Dennoch hat Gott mit geendet, Er nam einen scharffen angel und hängte ein regenwurmlein dran und würff den angel ynns meer: das regenwurmlein ist nu Christus, der scharff angel ist sein Gottheit. An den angel ist das regenwurmlein gebunden, nemlich die menscheit Christi und das fleisch. Das betreugt den Teufel, Er denkt: sol ich das klein regenwurmlein nicht verschlingen kunnen? versihet sich des scharffen angels gar nicht, fehret zu und bellt ynn angel, da kompt Christus und ruckt yhn er aus und bringt mit sich er aus, was der Teufel yhn gethan hat, denn es war ya zu hoch angeloffen, tod widder das leben, sünde widder gnade, hell widder himel." (vgl. WA 10 III, 100, 24 ff.; 20, 334, 8 ff.; 335, 1 ff.). Das Bild vom Leviathan wird dann bei Luther ganz fester Bestandteil des großen Gemäldes von Gottes heilsgeschichtlichem Allwalten; so etwa in den dafür durch ihre Gelegentlichkeit besonders bezeichnenden Tischreden. Etwa : "...intelligo fabulam de maximo pisce maris, cui nomen Leviathan, cum quo singulis diebus ludat Deus tribus horis, esse Satanam, cui permittit Deus perturbare homines, quem tamen frenet Deus, quando vult..." (WA TR 2, 2142 a. d. J. 1531). Oder: "Behemoth ist der groß ochss, ut fabulantur hebraei. Ita Leviathan est magnus ille draco, quem seminavit Deus ad illudendum ei. Hunc Satanam in suis piis semper irritat, narret sich mit im singulis diebus tres horas..." (WA TR 2, 2598 b, a. d. J. 1532). Wichtig jedoch und gegenüber diesen fabulosen Bildern theologisch bestimmend bleibt die allegorische Fassung von Leviathan im Sinn von additamentum (Zusatz, Anhang), namentlich zu der Zeit, da sich für Luther das Papsttum Schritt für Schritt als der Antichrist enthüllt. Als Ergebnis dieses Prozesses wird zwar im allgemeinen festgestellt: "das ganze päpstliche S y s t e m von Rechts- und Lehranmaßungen beweist den Papst als Antichrist und ebenso, daß Luther fortan im Rahmen seiner Beurteilung des Papstes als Antichrist "immer das Papsttum" verstehe; d.h., was Luther in den Operationes in Psalmos (WA 5, 324 ff.) bei der traditionsgemäßen (337, 11) Ausdeutung des 10. Psalms auf den Antichrist innerhalb einer noch nicht ganz sicheren Situationsanalyse - "Ita fit, ut ego quidem Antichristum venisse non ausim dicere, negare tamen non possim, ea quae geruntur, omnia referre plenissime Antichristum" (337, 11) - als Hauptkennzeichen des Antichrist nennt, bleibt unverrückbar das entscheidende Kriterium: "Primum Antichristus soli sibi ius interpretandae scripturae arrogabit" (339, 14). Dasselbe kann auch, auf der Linie des sogenannten Materialprinzips der Reformation, dahin formuliert werden: " doctrina ebria et depravata legis, quae cum testificetur iustitiam dei, quae est ex fide Christi, ipsi eam humanis opinionibus aptant ad iustitiam suam et in liberum arbitrium reponunt" (338, 6). - Aber das wird in mannigfachen Abwandlungen weithin ausgesagt, ohne daß der "besondere Name" des Teufels, "auf Hebräisch Leviathan", genannt wird, obschon z.B. die Ausführungen Gregors über die iniqui doctores als die portae Leviathan (MSL 76, 702) es nahegelegt hätten. Die Entdeckung dieses "besonderen Namens" wirkt wie eine Besiegelung der Enthüllung des Antichrist-Charakters des Papsttums und gibt seitdem der Rede vom "Zusatz", von der "Religion des freien Willens", vom "Drachenschwanz" der Messe bildhafte Kräftigkeit. Daß diese Entdeckung im Zusammenhang der Vorbereitung auf die Leipziger Disputation oder auf dem Hintergrund dieser Vorbereitung erfolt ist, dürfte wahrscheinlich sein; 1520 ist sie Luther geläufig und taucht dann in immer präziserer Formulierung auf. So heißt es unter Hinweis auf Deut 4, 2 in der Schrift "Von der Beicht, ob die der Bapst macht habe zu gepieten" (1521) : "Was seyn nu Bapst gesetz den eytell tzusetz, davon die schrifft dem teuffell eynen ßondern namen gibt und heysst yhn auff hebreischs Liviathan, das ist, eyn tzusetzer, der eyns dings mehr macht, denn es seyn soll. Darumb alle, die da menschen gesetz tzu gottis gesetzen thun, die seynd gewiß gottis feynd und des Liviathan Apostell, und wer sie auffnympt und hellt, des Liviathan schüler" (WA 8, 141, 30). "Additamentum" erweist sich als der genaue Gegenbegriff zur particula exclusiva, zu dem "solum", sowohl auf der Linie von "sola scriptura" wie auf die Linie des "sola fide", "sola gratia", d.h. also einmal: "quod in scripturis non habetur, hoc plane Satanae additamentum est" (WA 8, 417, 39, De abroganda missa privata 1521), angewendet auf das "larvale Papistarum et fictitium sacerdotium", das "in der schrifft nyrgent gefunden wirt. Derhalben ist es des teuffels tzusatz" (WA 8, 489, 21, Vom Mißbrauch der Messe. 1521; vgl. 491, 14 und in wörtlicher lateinischer Fassung 419, 16). Dieser Grund-Satz ist auch in die werdende Kirchenlehre eingegangen, unter besonderer Berufung auf 1. Tim 4, 1, z.B. CA 26: "Und 1. Timoth 4 werden solche verbot, als Speis verbieten, Ehe verbieten etc. Teufelslehre genannt, denn dies ist stracks dem Evangelio entgegen, solche Werk einsetzen oder tun, daß man damit Vergebung der Sünde verdiene" (Bek. Schr. 105, 4; vgl. CA 23, Bek. Schr. 90, 32, und CA 28, Bek. Schr. 128, 9 und 23, dazu: Unterricht der Visitatoren, CR 26, 75 und 81). - Auf der Linie des "sola fide" bzw. des "sola gratia" fällt die Feststellung von additamentum zusammmen mit derjenigen von liberum arbitrium, d.h. von Werkerei, Verdienstglauben, Religion der cooperatio hominis. Aus der Fülle bekannter Aussagen stelle ich zwei nebeneinander: 1. aus einer Predigt vom 25. Juli 1529: "De illis (sc. operibus ante fidem) dico, quod omnia perdita, quia omnia habent ein bosen zusatz, quod sint bona opera, quod ieiuno, cappam gero, obedio et votum servo, quare sollens nicht gelten? Ideo quod homo his confidit et tam pretiosa helt, quod per hoc velit salvari. Ideo non bona...das hutlein und schmuck den du dran klepst, quod tam eximia sunt, ut sit via ad coelum, das ist der Teufel. Das ficht contra fidem nostram qua dicitur: Ego credo, quod Christus mortuus. Si nostris operibus potuissemus, non opus ut moreretur. Ergo illa opera non possunt fieri absque tali zusatz, schendet und lestert redemptionem et quicquid Christus pro nobis..." (WA 29, 491,6) - 2. Aus De servo arbitrio, 1525, in Ausführungen zu Jer 15, 19 (und Sach 1, 3): "Quanto rectius igitur verba, ut posita sunt, accipiuntur? Si conversus fueris, convertam et ego te, Hoc est, si desieris peccare, desinam et ego punire, atque si conversus bene vixeris, benefaciam et ego, vertens captivitatem et mala tua. Sed ex iis non sequitur, quod sua vi homo convertatur, nec hoc ipsa verba dicunt, sed dicunt simpliciter: si convertaris, quo monetur homo, quid debeat. Cognito autem eo ac viso, quod non possit, quaerat unde possit, nisi Leviathan diatribes (id est additamentum et sequela eius) interveniat, quae dicat, alioqui frustra diceretur: Convertimini, nisi sua vi possit converti homo. Quod quale sit et quid efficiat, satis dicum est" (WA 18, 681, 2). Von da aus wird deutlich, inwiefern für Luther das Antichrist-Papsttum die religio liberi arbitrii schlechthin ist, inwiefern seine Bekämpfung des Papsttums sich nicht auf die Kritik von Mißständen und Übergriffen, noch weniger auf moralische Urteile beschränken kann, sondern auf der Linie der Erkenntnis verläuft, daß das Evangelium die Krisis aller Religionen ist, als Kampf um die Freiheit des ausschließlich in Gottes Wort gebundenen Gewissens. So umschreibt er gegen Heinrich VIII. seine Position: "Extra scripturas nihil esse statuendum aut, si statuitur, liberum et non necessarium habendum, cum simus domini etiam sabbati per Christum liberatorem" (WA 10 II, 215, 28, Contra Henricum Regem Angliae, 1522). Und so läßt er Christus selbst im Lied "Nun freut euch alle Christen g'mein" die Gemeinde warnen: "Was ich getan hab und gelehrt, / das sollst du tun und lehren, / damit das Reich Gotts werd gemehrt, / zu Lob und seinen Ehren; / und hüt dich vor der Menschen Satz / davon verdirbt der edle Schatz, / das laß ich dir zur Letzte". Damit dürften Umfang und Fülle der theologischen Gedanken und Urteile des Reformators etwas deutlicher sich aufgedeckt haben, die er mit den oft gebrauchten Wörtern additamentum, Zusatz, Anhang, Zusetzer usw. meint. Der "Augenmensch" (Ficker) Luther schaut eben auch seine theologischen Begriffe, er denkt sie nicht nur. Eben darum wird ihm dann und wann ein einzelnes Bild-Wort zum Ideogramm, dessen Entfaltung eine ganze Welt von Zusammmenhängen zeigt und erkennen läßt. Man kann Luther nicht wirklich lesen, ohne sich in ein solches umfassendes Schauen mit ihm einzuüben. Dann beginnen die Bilder zu reden. So wird auch das geläufige Bild vom "Drachenschwanz" in seiner Anwendung vor allem auf die Messe erst von dem bisher Angedeuteten aus "sinnvoll", sofern auch dieses Bild sich als Beschreibung des konträren Gegensatzes zur fides erweist; vergleiche etwa neben der Aussage in den Schmalkaldischen Artikeln: "Über das alles hat dieser Trachenschwanz, die Messe, viel Unziefers und Geschmeiß mancherlei Abgotterei gezeuget" (Bek. Schr. 419, 18), die Kritik an der römischen Bußlehre in "Von den Schlüsseln", 1530: "Dazu lereten sie allein die schupen, die gemeinen groben sunde bedenken, Aber die starcken rechten grewel und Teuffels köpffe und gifftigen geistlichen Drachenschwentze, nemlich Unglauben, murren widder Gott, Gottes haß, zweiveln, lestern, Gotts verachtung und der gleichen, kenneten sie nicht, schweige, das sie rew darüber solten leren, darumb auch ihr busse ein lauter schein war..." (WA 30 II, 506, 14). Die Bildrede ist bei Luther von ausgesprochener theologischer Relevanz, und es führt daran vorbei, wenn man dann oder wann darauf hinweist, daß Luther diese oder jene Wendung eben "öfters bildlich" gebraucht habe. II. Von dem bisher Ermittelten aus läßt sich schließlich auch noch eine tiefere Sicht einiger der Papstspottbilder gewinnen, für die Luthers Urheberschaft - M. Luther antipapa curavit fieri - heute im allgemeinen nicht mehr aus apologetischen Gründen eingeschränkt wird; zumindest nicht für die "Abbildung des Papsttums" von 1545, d.h. für die Illustrationen zur Schrift "Widder das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" von 1545. Diese Holzschnitte dürfte Luther geradezu entworfen haben. Aber auch die Holzschnitte zur Apokalypse im Septembertestament von 1522, nach gewissen Ermäßigungen im Dezembertestament, dann in Richtung wider das Papst-Antichristentum wieder verschärft in den Bibeldrucken seit 1534, sind nur z. T. in Anlehnung an Dürers Holzschnittfolge, z. T. eigens für die neue Übersetzung geschaffen worden. In den Bildern zu Apc 11, 7 und 16, 10 wird hier das Papsttum als ein mit der Tiara geschmückter Drache dargestellt, der auf dem ersten Blatt die Zeugen des Wortes Gottes zu verschlingen droht, indem er in den Tempel eindringt. Auf dem anderen Blatt sitzt dieser Drache unter der Ausgießung der Zornesschalen auf einem Prunkstuhl und speit gegen eine Gruppe von Königen unreine Geister in Froschgestalt aus. Es sind "die Sophisten, als Faber, Eck, Emser etc., die viel gäcken wider das Evangelium und schaffen doch nichts und bleiben Frösche." - In beiden Fällen ist der Grundgedanke klar: es geht um die die Bedrohung des lauteren Evangeliums und um die Verführung der durch die Könige der ?????µ??? repräsentierten Menschheit durch teuflische Lehre zu widergöttlichem Kampf. Das entspricht ganz jenen Ausführungen im Traktat De libertate christiana. Es ist "Leviathan", der hier in der Gestalt des Drachens erscheint, und die Tiara bekundet, wo "Leviathan" dämonische Wirklichkeit geworden ist. Die Frage nach der ikonographischen Vorbereitung der Abbildungen in der kunstgeschichtlichen Vergangenheit kann hier nicht gestellt werden. Sie scheint im übrigen bisher auch nur wenig beachtet worden zu sein. Es kommt jetzt nicht darauf an, sondern vielmehr auf die Feststellung, daß hier nicht die Drachenfigur als Bild dämonischer Mächte, des widergöttlichen "Urtieres" für sich Träger des darzustellenden Gedankens ist, sondern daß die Gleichung "Leviathan = additamentum" dem Gedanken zu sachgemäßem Ausdruck verhilft: die Bedrohung und Gefahr "in falschem Schein der Heiligkeit" besteht in der antichristlichen Verfälschung der evangelischen Botschaft. Als Repräsentant dieser Verfälschung ist das Papsttum, in ihm ist der Antichrist "entdeckt" worden. Es steht so eine bestimmte theologisch-kritische Erkenntnis hinter dem Entwurf des Bildes. Noch deutlicher wird das in der breiteren Ausführung zu Apc 16 und an den dort hinzugefügten, auf die Verfechter des Papsttums gegen lutherische Kritik gedeuteten "unreinen Geistern" in Froschgestalt, die die ganze Welt unter dem Herrschaftsanspruch Roms zum Kampf gegen Gott verführen. Der dritte Holzschnitt, der in diesen Zusammenhang gerückt werden kann, ist das Titelbild zur Schrift "Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet", 1545, wiederholt als 2. Blatt in der "Abbildung des Papsttums". Es zeigt in der Form eines aufgesperrten Drachenmauls den sich weit öffnenden Höllenrachen. Aus ihm züngeln Flammen empor, inmitten ihrer sieht man über zusammmenbrechenden Balken und einer einstürzenden Holztreppe den Papst-Thron. Teufel suchen den Papst mit Stangen und Stricken auf den Thron zu heben, andere krönen ihn mit der Tiara. Der Papst selbst ist mit anbetender Gebärde dem Fürsten dieser Welt zugewandt. Weitere Einzelheiten können hier übergangen werden. Die Deutung des Bildes hat einige Schwierigkeiten bereitet, weil hier eine überlieferte Bildidee übernommen worden ist. Luther selbst ist sie wohl bekannt: "Vorzeiten, da die Maler das Jüngste gerichte maleten, bildeten sie die Hellen einen großen Trachen kopff mit seer weitem rachen, darinnen mitten in der glut Stunden der Bapst, Cardinal, Bisschove, Pfaffen, Münche, Kaiser, Könige, Fürsten, allerley Man und Weiber, doch kein Jung kind. Ich wüßte für war nicht, wie man solt oder künnte des Bapsts Kirchen feiner, kürtzer und deutlicher malen oder beschreiben. Denn gewis ist sie der Hellen schlund, der zu fordest den Bapst selbs und alle Welt verschlinget in abgrund der Helle...Es mus nicht ein alber mensch ertichtet haben". Welche Bilder Luther vor Augen hat, wissen wir nicht. Der Hinweis von H.Preuß auf das Fürstenportal des Bamberger Doms und auf das Tympanon zum Westportal der Marienkapelle in Würzburg gibt schwerlich eine Auskunft auf diese Frage. Im Sinne dieser Bildidee hat man nun schon frühzeitig den beschriebenen Holzschnitt auf den Höllensturz des Papstes gedeutet. Aber Grisar-Heege haben sicher recht, wenn sie es auf die Hervorbringung des Papsttums aus der Hölle beziehen, und O. Clemen will des Näheren in dem Bild eine Illustration erkennnen "des von Luther oft zitierten Wortes: `Ist eine Hölle, so ist Rom darauf gebaut`"; das bestätigt ihm Cranachs Benennung des Bildes "Vom papst wie er auf der hel siczt". - Das genügt vielleicht doch nicht. Gerade bei einem Titelbild zur Schrift über das vom Teufel "gestiftete" Papsttum wird man eine unmittelbare Beziehung der Bildidee zu dem Skopus der Schrift vermuten dürfen. Dann handelt es sich wohl eher um eine Illustration zu der mehrfach begegnenden Wendung, nach der das Papsttum "von allen Teufeln aus grund der Hellen erfürbracht" (WA 54, 239, 26) worden sei. Und die Überschrift zur Wiederholung des Titelbildes als Blatt 2 in der "Abbildung des Papsttums" - Regnum Satanae et Papae / 2. Thess 2. - gibt u.U. einen Hinweis auf einzelne Abschnitte der Schrift "Wider das Papsttum", die die Bildidee mitgestaltet haben könnten; so z.B. WA 54, S. 258, 32 ff. : "Aber im Bapstumb und allen Decretalen ists darumb zuthun, das er allein ja der grössest, öberst, mächtigest sei, dem niemand gleich, niemand urteilen noch richten solle, Sondern jedermann solle unterthan sein und sich richten lassen, Und sich doch die weil rhüme, Er sey ein Knecht aller Knechte Gottes, das ist, auff Römisch und Bepstisch, Herr aller Herrn, König aller Könige, auch über alle Christen, das ist, über Gott, Christum und den Heiligen Geist so in den Christen wonet und lebet, Johannis XV, welchen heisset S. Paulus ij. Thessalo. ij, Den Menschen der Sünden und Kind des Verderbens den Endechrist, der sich wider und über Gott setzt und erhebt". Oder 233, 7 ff.: "Aber was gehet den Bapst Beten und Gottes Wort an? Er mus seinem Gott, dem Teufel dienen ... Dis ist aller erst die aller ergeste Grundsuppe aller Teufel in der Helle, das er solche Gewalt da hin strecket, das er macht haben wil, Gesetze und Artickel des Glaubens zu stellen, die Schrifft ... nach seinem tollen sinn zu deuten, wil alle Welt zwingen zu gleuben seiner lere, und leret doch nichts den eitel abgötterey ...". Das Bild illustriert also den Gedanken, dass das Papsttum nicht der Hl. Schrift entstamme, "Sondern hat sich aus eigener hoffart, thurst und frevel in solche höhe gesetzt, Darnach sich geschmückt mit Gottes wort, dadurch schendlich Gott gelestert, sich zum abgott gemacht, und die Christenheit mit seiner grewlichen abgötterey erfüllet, belogen, betrogen, und zu abgöttischen verdampten Leuten gemacht, die solchs gegleubet und drauff vertrawet haben, als hette es Gott durch sein Wort also geboten, und haben also den Teuffel müssen fürchten und ehren, anbeten und dienen unter Gottes Namen. Da hastu den Bapst, was er sey, u n d w o e r h e r k o m e, nemlich ein Grewel ... aller abgötterey, von allen Teufeln aus grund der Hellen erfürbracht." (WA 54, 239, 18 ff.), - Jene theologische Analyse des Papsttum auf der Linie "Leviathan" = additamentum scheint hier ein übernommenes Bildmotiv soweit umgestaltet zu haben, daß aus dem Höllensturz des Papsttums seine höllische Hervorbringung geworden ist. "Leviathan" ist also von additamentum her zu verstehen. Entscheidend bleibt so Luthers zentrale theologische Anschauung vom Papst-Antichrist, in der sich das eigentliche Anliegen der Reformation ausspricht: das sacrosanctum verbum dei als die einzige Sache, deren es bedarf ad vitam, iustitiam et libertatem christianem (De lib. christ.; WA 7, 50). Insofern kann man, mag auch der Kampf gegen das Papsttum "Luthers eigentliche Lebensaufgabe" gewesen sein, in der Reformation doch nicht "in erster Linie eine Los-von-Rom-Bewegung" erblicken wollen. ***************** the end